Montag, 5. September 2016

LASIK Laser-OP–Ein Erfahrungsbericht Teil 1

Mit dem heutigen Post möchte ich eine kleine Reihe starten, und zwar zu einem Thema, das vielleicht nicht so ganz in die Reihe passt, mir aber sehr am Herzen liegt – aus persönlichen Gründen. Ich habe mich vor ca. zwei Monaten einer Augen-Laser-OP unterzogen, einer LASIK, um meine Brille loszuwerden. Und da ich in meinem Umfeld mitbekommen habe, dass das Interesse an Erfahrungsberichten immens ist, möchte ich euch auch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Das Ganze wird sich auf mehrere Teile erstrecken, da der Erfahrungsbericht zieemlich lang geworden ist. Hier und da werde ich etwas kürzen/anonymisieren, aber im Grunde bekommt ihr hier meine ungefilterten Gedanken zu lesen und – ACHTUNG, Premiere! – ein oder zwei Fotos von mir zu sehen…
Zum Vergleich für euch hier noch meine Werte vor der OP: Links 6.0 sph, +1.0 cyl und 80° A // Rechts 6.75 sph, +1.25 cyl und 105° A – ich hatte also –6 bzw- -6,75 Dioptrien, was eine ganze Menge ist. Ohne Brille war ich quasi blind, weder konnte ich selbige wiederfinden, wenn ich sie verlegt hatte, noch mich in neuer Umgebung zurecht finden. Geschweige denn, dass ich das Gesicht meines Mannes erkannt hätte, wenn wir uns unterhalten haben. Mein Lieblingszitat, das einmal in einer hitzigen Diskussion fiel, als ich meine Brille nicht auf hatte: “Ich glaube, du guckst grade böse, aber ich sehs eh nicht, also kannst dus auch lassen...”.
Wie kommt man nun dazu, eine medizinisch nicht notwendige AugenOP durchführen zu lassen? Vorneweg: Die Eitelkeit war es bei mir nicht. Ich hatte mich gut mit meiner Brille (randlos, unauffällig, schmal) arrangiert und fand mich auch hübsch damit. 

Hier sieht man die Brille und auch, wie dick sie war (trotz extradünner, extrem teurer Gläser):
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I. Die Entscheidungsfindung…
Ich erinnere mich, wie wir an Pfingsten vor über einem Jahr ehemalige Freunde von uns zu Besuch hatten. Sie hatte ihre LASIK schon länger machen lassen, war damals schon euphorisch gewesen, und erzählte uns diesmal von ihrem besten Freund, der sich jetzt auch habe lasern lassen. Und er sei ja so begeistert. Beste Entscheidung ever. Okay. Danach lief der Besuch etwas aus dem Ruder und neben einer zerbrochenen Tonkatze lag danach auch die Freundschaft in Scherben.
Ich erinnere mich aber auch, wie ich damals, nach der Laser OP meiner Bekannten, einer Freundin davon und von meinen Gefühlen erzählte: Neid. Allerdings relativierte ich dieses Gefühl sofort wieder, indem ich direkt damit fortfuhr, dass ich sagte, ich wisse gar nicht, was der Neid solle. Das Geld wäre vorhanden, ich könnte meine Augen auch jederzeit lasern lassen, außerdem – seien wir ehrlich – gäbe es an meinem Körper noch durchaus anderes Verbesserungspotenzial als eine unscheinbare Brille.
Damit war das Thema damals vom Tisch. Zunächst. Zwar ergaben sich zwischen meinem Mann und mir ab und zu Gespräche, in denen wir die Option diskutierten, ich fragte auch einmal bei einem Augenarztbesuch wegen einer Bindehautentzündung im Dezember unverbindlich nach, ob er, mein Augenarzt, Lasern für eine gute Idee hielte, so ganz prinzipiell. Ein kurzer Blick auf meine Werte: „Ja, bei Ihren Werten auf jeden Fall!“ (Sehe ich echt so schlecht??) Die Diskussion endete aber immer mit einem vagen „Ja, schaun wir mal, können wir schon irgendwann mal machen…“. Alles noch in weiter Ferne sozusagen.
Erst als ich mich vor einigen Monaten dazu entschied, wieder mehr Sport zu machen (schwimmen an vorderster Front), kam das Thema wieder auf den Tisch. Denn, wer sportlich schwimmt und nicht gemütlich paddelt, weiß: Schwimmen mit Brille aufm Kopp geht einfach nicht. Punkt. War ich mit meinem Mann schwimmen, ließ sich dieses Problem sehr einfach lösen: „Schatz, ist hier frei? Kann ich schwimmen?“ – „Bissel nach rechts noch, dann passts.“ Oder ich schwamm ihm einfach hinterher. Nun lässt es sich aber realistischerweise einfach nicht einrichten, dass er viermal die Woche mit mir schwimmen geht, wie ich es für mich eingeplant hatte. Ich hätte mir für viel Geld eine Schwimmbrille mit Stärke besorgen können, wobei ich dann wieder aufgeschmissen gewesen wäre, hätte ich sie einmal zu Hause vergessen. Außerdem stand die Option Lasern ja schon lange im Raum, und so sagten wir uns: Machen wir eben einfach mal nen Termin. Kostet ja noch nix. Einfach mal fragen, ob die einfachere, ungefährlichere und schnellere Methode LASIK bei mir überhaupt in Frage käme – also haben wir einen ersten unverbindlichen Termin bei Care Vision in Nürnberg vereinbart.
II. Der erste Termin
Bei diesem Termin wurden hauptsächlich diverse Tests gemacht, Arzt bekam ich noch keinen zu sehen. Meine Brille wurde vermessen, meine Hornhautdicke, Augeninnendruck, Sehstärke (automatisch) und welches Auge mein starkes Auge ist. Danach wurde mir mitgeteilt, dass ich prinzipiell für eine LASIK in Frage käme, Hornhaut sei dick genug, was es insgesamt kosten würde (2025,- für beide Augen zusammen) und wer mein behandelnder Arzt sein würde. Bis zum nächsten Termin sollte ich eine Infomappe durchlesen, in der die LASIK Methode ausführlich beschrieben war, auch alle Risiken und Vorsichtsmaßnahmen, meine Anamnese abgefragt wurde und ich auf jeder Seite meine Unterschrift abgeben musste: Ja, ich habe die Seite gelesen und verstanden. Die bekam ich also mit nach Hause.
Danach ließen wir das Ganze erstmal sacken. Die Vorstellung, irgendwann sehen zu können, war schon immens. Aber die Kosten natürlich auch. Andererseits: in den letzten paar Jahren habe ich für meine diversen Brillen, Kontaktlinsen (die ich gar nicht mehr vertragen habe, liegen noch fast unberührt in meiner Schublade im Flur) und Sonnenbrille bestimmt ca. 1000,- ausgegeben – bei den allerbilligsten Gestellen und Sparangeboten. Da bei meiner Stärke die Brillengläser extra dünn geschliffen werden müssen, natürlich aus Kunststoff (empfindlich hoch 10!), läppert sich das halt schnell. Und das, obwohl mir eine Brille nach knapp 3 Jahren auf Kulanz noch umgetauscht wurde, als ich (aufgrund falschen Putzverhaltens, also eigenverschuldet) die Beschichtung zerstört hatte und nichts mehr sehen konnte. Eigentlich hätte ich dafür nochmal 300+ Euro blechen müssen. Zudem liegt an jeder Ecke eine Brille parat: Neben dem Bett, in der Dusche (zum Rasieren!), in meiner Handtasche die Sonnenbrille, und fragt nicht, bis ich die auf- oder abgesetzt habe! Ein riesen Akt.
Ein Argument für die OP war natürlich, dass ich eine LASIK-Kandidatin war. Die LASIK ist die schmerzlosere Methode, bei der die Hornhaut aufgeschnitten und aufgeklappt wird, so dass ein kleiner Deckel (der sogenannte „Flap“) wegsteht. Im darunter liegenden Bereich wird dann die Korrektur vorgenommen und anschließend der Deckel wieder draufgeklappt. Der Deckel saugt sich dann wieder an der Schnittstelle fest, so dass dieser eine natürliche Schutzfunktion bietet. Bereits innerhalb von 24h nach der OP kann man dann relativ normal sehen und ist nach wenigen Tagen wieder fit.
Die Entscheidung fiel gar nicht so wirklich bewusst, aber irgendwie war sie plötzlich gefallen: Wir haben für Anfang Juni einen zweiten Termin bei Care Vision vereinbart.
III. Der zweite Termin
Diesmal wurden nochmal die gleichen Tests durchgeführt wie beim ersten Termin, einfach sicherheitshalber, aber zusätzlich wurde meine Sehstärke von einem Optiker nochmals exakt ermittelt. Danach bekam ich Augentropfen, die meine Pupillen weiteten, und musste nochmal meine Sehstärke messen lassen. Danach folgte ein Gespräch mit meinem behandelnden Arzt. Dieser untersuchte meine Augen gründlich unter einem Mikroskop, ob es beispielsweise Probleme mit der Netzhaut geben könnte etc., aber auch dabei lief alles glatt. Im Anschluss bekam ich die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Irgendwie hatte ich aber keine echten Fragen, ich hatte zwischenzeitlich schon viel im Internet nachgelesen. Zwar habe ich meine Fragen trotzdem nochmal gestellt, sicherheitshalber, aber keine neuen Informationen erhalten.
Nach diesem Gespräch ging es nach Hause, vorerst war alles fertig, es fehlt nur noch der OP-Termin: Der 09.07.16 sollte es werden. Ich hatte beim zweiten Termin ein Rezept für drei Sorten Augentropfen erhalten (antibiotische, kortisonhaltige und künstliche Tränenflüssigkeit), diese sollte ich zum OP-Termin mitbringen. Außerdem eine Sonnenbrille ohne Stärke und eine Begleitperson.
IV. Der Tag vor der OP
Am Freitag Morgen, dem Tag vor der OP, erhielt ich eine sehr liebe Whatsapp-Nachricht von meiner Tante, die mir Glück wünschte für den nächsten Tag. Meine Antwort: „Danke, ich freu mich schon so! Kaum zu glauben, dass ich ab morgen keine Brille mehr brauche.“ – Doch nach dem Absenden wurde ich plötzlich stutzig. Stimmte das denn?? Würde ich danach keine Brille mehr brauchen? In der Informationsbroschüre hatte gestanden, dass ca. 90 oder 95% der Leute danach ohne Sehhilfe zurecht kommen. Und, dass Werte von -0.25 bis -0.5 Dioptrien zurückbleiben können. Und plötzlich bekam ich Angst: Was, wenn ich danach immer noch eine Brille brauchen würde?? Also PC an, Google aufgerufen und los gings. Ich mache es kurz: Alle Erfahrungsberichte waren sehr positiv, aber eine Patientin hatte nochmal nachlasern lassen müssen, weil sie mit dem ersten Ergebnis nicht zufrieden war. Dies sei aber kostenlos gewesen und viel weniger schlimm als das erste Mal. Da wurde ich hellhörig: Kostenlos nachlasern lassen? Ist das bei mir auch drin?? Telefon gegriffen, Care Vision angerufen. Erleichterung: Ja, innerhalb eines Jahres ist Nachlasern im Preis inbegriffen. Die endgültige, stabile Sehstärke entwickelt sich scheinbar eh erst innerhalb der folgenden Monate, und auch erst dann, nachdem die Sehstärke stabil ist, kann entschieden werden, ob Nachlasern sinnvoll und nötig ist. Okay. Puh. Danach wurde mir klar: Selbst mit einer verbleibenden Reststärke von -0.5 dp wäre meine Lebensqualität derartig viel besser, dass es mir, auf Deutsch gesagt, scheißegal sein könnte.
Obwohl ich nun also beruhigt war, wurde ich langsam nervös. Ich wusste ja, wie die OP abläuft. Hatte Erfahrungsberichte gelesen. Schmerzfrei, innerhalb weniger Minuten vorbei, neues Lebensgefühl – aber dennoch, die Vorstellung, dass ich (ohne WIRKLICHE Not) an meinen Augen herumschneiden lasse… schon verrückt irgendwie!
to be continued

An dieser Stelle möchte ich den ersten Post zum Thema LASIK-Erfahrungsbericht vorerst beenden. Im nächsten Teil folgen dann die OP und die ersten Tage danach, und ich werde euch außerdem von der Zeit seither berichten und mit welchen bürokratischen Schwierigkeiten (Führerschein Sehhilfe austragen lassen etc.) ich zu kämpfen hatte.
Vorab möchte ich euch aber schonmal verraten, wie heute, nach zwei Monaten, das Ergebnis meiner Behandlung aussieht: Ich habe 100% Sehstärke mit beiden Augen, ich brauche keine Brille mehr und habe absolut keinerlei Einschränkungen im Alltag. Nachts nehme ich noch befeuchtende Augentropfen, weil ich da zwischendurch merke, dass meine Augen trocken werden, aber tagsüber kann ich darauf weitgehend verzichten. Wenn ich meine Augen schminke, werden sie schneller trocken als früher, aber das ist noch normal und wird sich noch bessern, wenn der Tränenfilm sich weiter stabilisiert hat.
Die augenärztliche Untersuchung nach vier Wochen bei einer unabhängigen Ärztin hat ergeben, dass von der OP fast nichts mehr zu sehen ist, alle meine Augenfunktionen (Dämmerungssehen, Kontrastsehen, Farbsehen, 3D-Sehen, Gesichtsfeld pi pa po) tip top in Ordnung sind und ich eigentlich jetzt besser sehe als viele “Normalsichtige” – kurzum: Die Ärztin war begeistert. Und ich bin es auch.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht ist interessant für euch – die AugenOPs nehmen ja immer mehr zu in letzter Zeit und in meinem persönlichen Umfeld (Arbeit, Freunde, Familie) ist das Interesse riesig. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, stellt sie mir gerne jederzeit – in Kommentaren, per Mail oder WhatsApp (wer meine Nummer hat), ich beantworte euch gerne alles!













Dienstag, 23. August 2016

Günstige Dekoideen für eine Dinnerparty

Hallo ihr Lieben, ihr kennt mich ja mittlerweile und wisst, dass bei mir alles ein bisschen außergewöhnlich und vielleicht auch manchmal over the top ist – diesmal hatten wir uns für die Geburtstagsfeier meines Mannes nämlich ausgedacht, eine Dinnerparty zu schmeißen. So richtig mit mehrgängigem Menü, Einladungen und Menükarten, und allem pi pa po. Und wie ich eben so bin, wurden es am Ende nicht 3 oder 5 Gänge, sondern volle 8 (acht). Tja. So bin ich halt :D Dekoideen Dinnerparty Tischdeko Wasserperlen Schwimmkerzen Aqualinos lila 01

Heute möchte ich euch nicht nur Fotos von den Einladungen, der Feier und unserem Menü (zumindest auf Papier, das Essen haben wir tatsächlich nicht fotografiert bekommen) zeigen, sondern auch eine sehr günstige Dekoidee für eine solche Feier vorstellen. Aber first things first, unsere Einladungen:

Dekoideen Dinnerparty Einladung Feier Stampin Up Aus Liebe

Die Einladungen waren diesmal nur Postkarten, also nicht zum Aufklappen, dafür stand der Text direkt mit drauf, was mir unheimlich gut gefällt. Das Blumenmotiv habe ich mir ausgesucht, die Farben (Grau und Pflaume) mein Mann, und den Umschlag habe ich auch gleich passend mit bestempelt. Die restliche Tischdeko inklusive Menükarten und Gastgeschenken sollte sich dann an diesen Farben orientieren.

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Hier seht ihr unsere kleinen Gastgeschenke – es ist im Grunde nur ein Raffaelo, aber halt süß verpackt. Ich habe aus hitzebeständigem Acetat kleine Zierschachteln ausgestanzt und dann mit einem Schnörkelstempel creme-glitzernd embosst. Das fliederfarbene Kästchen, in dem das Raffaelo sitzt, habe ich auch selbst zusammengefaltet. Die Idee und Anleitung habe ich von hier – auch wenn ich meine Variante etwas abgewandelt habe.

Dekoideen Dinnerparty Tischdeko Menükarte Stampin Up Gastgeschenke Goodies 01

Das kleine Banner mit dem süßen Spruch “Schön, dass du da bist”, musste einfach noch sein. Wann sonst hat man die Gelegenheit für so viel Kitsch? Genau.

Dekoideen Dinnerparty Tischdeko Menükarte Stampin Up Schmetterling 04Dekoideen Dinnerparty Tischdeko Menükarte Stampin Up Schmetterling 05

Die Menükarten seht ihr hier. Die Zick-Zack-Treppenform hatte ich beim Stöbern im Internet entdeckt und mich umgehend verliebt, das Farbschema stand ja eh schon fest und ich habe das Blumenmotiv von der Einladung wieder aufgegriffen und mit einem kleinen lila Schmetterling ergänzt, der natürlich glitzert… 

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Und so sah unser Menüplan aus:

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Das Menü ist vor allem darauf ausgerichtet, dass man viel schon am Tag vorher vorbereiten konnte. Die Lachs-Spinat-Rolle wurde z.B. zusammengerollt im Kühlschrank aufbewahrt und dann nur noch aufgeschnitten, die Amaretto-Kaffee-Creme in Gläser geschichtet und über Nacht ziehen lassen, und so weiter. Einiges mussten wir zwar noch während des Dinners machen, aber dank meinem fantastischen Masterplan, den ich mit minutiösen Zeitangaben in die Küche an einen Schrank geheftet hatte, ging das echt reibungslos vonstatten. :D

Fotos haben wir in der Zeit natürlich keine mehr geknipst, aber die Käseplatte am Ende kann ich euch zeigen (da war der Stress ja dann vorbei..):

Dekoideen Dinnerparty Tischdeko Menükarte Stampin Up Käseplatte anrichten

Ich war in zig Geschäften rumgerannt und hatte Mini-Gebäck gesucht. Zwischenzeitlich hatte ich sogar überlegt, die Brötchen auch noch selber zu backen, aber dann habe ich doch noch was gefunden. Mini-Laugengebäck (Stangen, Knoten und Brötchen) und Mini-Baguettes von Coppenrath und Wiese. Yay. Dazu gab es selbstgemachten Feigensenf und Waldfruchtaufstrich in den kleinen Schälchen. Und man sollte es kaum glauben, aber selbst nach dem doch sehr üppigen Dinner wurde noch ordentlich zugegriffen!

Jetzt möchte ich euch noch unsere Tischdeko zeigen. Die sollte ja auch wieder in Creme- und Lilatönen gehalten sein, und ich hatte bei Pinterest ganz viele Ideen für Hochzeits-Tischdeko entdeckt. Darunter ein Bild von hohen Glaszylindern, die auf Spiegeln standen und mit Wasser gefüllt waren. Oben Schwimmkerzen, und unten im Wasser lagen diese hübschen Glassteine, die ihr bestimmt kennt. Jetzt hatte ich weder Glasgefäße noch lila Glassteine, und wenn ich überhaupt noch welche bekommen hätte, hätten die ein Schweinegeld gekostet. Also hab ich rumüberlegt, und bin auf folgende kostengünstige Idee gekommen: Aqualinos!

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Hier seht ihr die Tischdeko im Aktion und ihr erkennt hier auch sehr schön, wie die Aqualinos (aka Wasserperlen) unten unter den Schwimmkerzen im Glas liegen.

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So sah die Tischdeko ganz am Anfang aus, den Abend vor der Feier. Ich habe Glasgefäße besorgt (das ganz hohe gabs im Depot, die vier anderen großen jeweils bei Tedi für 1-2 Euro, Schnapper!, und die vier ganz kleinen bei Edeka, auch für je 1 Euro) und bei Depot auch gleich noch zwei Spiegelplatten mitgenommen. Auf dem cremefarbenen Tischläufer habe ich kleine Acryl-Diamanten in verschiedenen Lilatönen verteilt (je 2 Euro bei Ebay das Päckchen), und in die Gläser kamen lila Aqualinos und cremefarbene Schwimmkerzen. Für unsere Tischdeko habe ich drei kleine Tütchen Granulat verwendet, das insgesamt bei Ebay 1,69 Euro gekostet hat. Also wenn das keine supergünstige und gleichzeitig extrem schöne Tischdeko ist, weiß ich auch nicht!

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Hier sind die Aqualinos noch ganz winzig und sehr dunkel, wie ihr sehen könnt. Wir haben sie am Abend vorher ins Wasser gegeben, damit sie bei der Feier schon fertig aufgequollen sind, was dann so aussieht:

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Da die Aqualinos wirklich riesig werden, wenn sie lange quellen und genug Wasser haben, kommt man mit einer ganz geringen Menge aus. Es soll ja auch nur der Boden bedeckt sein.

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Und mit der richtigen Beleuchtung und angezündeten Kerzen sieht das wirklich, wirklich wunderschön aus. Ein lustiger Nebeneffekt ist übrigens, dass alle Gäste am Ende ins Wasser grabschen und die Kugeln rausfischen wollen, um zu gucken, wie die sich anfühlen und woraus sie bestehen.

Die Glasbehälter kann man danach entweder für die nächste Feier wegpacken oder gleich in die Alltagsdeko mit einbinden. Mit Sand und großen Stumpenkerzen, oder einfach nur ein paar hübschen Zweigen machen die nämlich auch echt was her.

Wie gefällt euch die Dekoidee mit den Aqualinos? Habt ihr die auch schonmal so zweckentfremdet benutzt? Ich muss sagen, die Gäste waren echt beeindruckt und begeistert, sowohl von der Deko als auch vom Menü (einige haben angekündigt, nächstes Wochenende wieder zum Essen vorbeizukommen – ob ich mir jetzt Gedanken machen muss?) – und trotz des Aufwands hat die Dinnerparty echt Spaß gemacht! Habt ihr auch schonmal eine veranstaltet? Ich kanns nur empfehlen, wenn ihr Lust auf eine kleine Herausforderung habt!

Donnerstag, 11. August 2016

Mini-Reisekoffer als Verpackung für Urlaubs-Geldgeschenk

Nachdem wir uns so langsam ja mitten in der vollen Urlaubszeit befinden (zumindest alle mit jüngeren Kids), möchte ich euch heute eine kleine Verpackung für ein Urlaubs-Geldgeschenk zeigen: Einen Mini-Reisekoffer!

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Ein sehr guter Freund wollte vor einigen Wochen einem Bekannten zum Geburtstag Geld für einen geplanten Urlaub zusteuern, und da er weiß, dass ich gerne bastle, hat er mich gefragt, ob ich da irgendwas da hätte. Er wollte das Geld halt nicht blank übergeben – verständlicherweise. Ich hatte zwar nichts da, aber ich habe gegooglet und mich inspirieren lassen, und sehr schnell war klar: Es muss ein Mini-Reisekoffer werden! Ich hatte zwar auch Anleitungen zum selber ausschneiden und zusammenfalten gefunden, aber der Koffer, der dabei entstanden war, hätte eher ein Schrankkoffer sein können – vergleichsweise riesig und klobig. Aber im Silhouette-Shop bin ich fündig geworden und habe mir die Schnittvorlage für diesen zauberhaften Mini-Koffer gekauft. Ist er nicht entzückend?

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Der Koffer ist wirklich klein (genauer gesagt: so klein man will, man kann die Schnittvorlage in der Größe anpassen), leider habe ich ihn nicht mehr da, aber er war so ca. 8 oder 9 cm breit, würde ich schätzen. Es war wirklich, wirklich ein ganz schönes Gefummel, bis alle Kleinteile zusammengeklebt und angebracht waren, vor allem die Bänder und die Laschen waren echt .. puh. Aber es hat sich gelohnt: Die Bänder sind nämlich “funktionabel”, sprich, der Koffer wird damit geschlossen und geöffnet <3

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Hier seht ihr, wie der Koffer geöffnet wird. Man zieht vorsichtig die Bänder aus den Laschen und kann den Deckel hochklappen. Innen kann dann das Geld deponiert werden, ganz herzig ist es natürlich, wenn man die Scheine vorher zu kleinen Hemden faltet (hab ich bei Google gesehen, hammercool!).

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Die kleinen Aufkleber waren übrigens die Idee meines Freundes – er meinte dann “Och, können wir da so kleine Länder-Aufkleber draufmachen oder so?!” und ich erstmal “Öööh..” – dann aber fielen mir einige Vintage-Sticker in die Hände, die ich eigentlich fürs Filofaxing gekauft hatte, und da haben wir genug einigermaßen passende Aufkleber zusammengetragen, die zumindest so ähnlich aussehen wie echte Länder-Reise-Aufkleber. Im Nachhinein muss ich sagen, die geben dem Koffer echt den letzten Schliff, ohne wäre zwar auch cool, aber mit ist einfach viel genialer und authentischer. Leider sind sie jetzt erstmal alle, ich schätze, ich muss nochmal welche nachkaufen… :D

Wie gefällt euch die Idee? Ich wäre ja von selber gar nicht drauf gekommen, aber ich finde es super, wenn man Geld mit einem “Zweck” verschenkt, also als Geburtstagsgeschenk Geld gibt, aber mit dem Hintergedanken, dass derjenige das zum Urlaubsgeld legt (sofern sich das Geburtstagskind einen wünscht). Oder wenn Eltern ihren Kindern zum ersten eigenen Urlaub was zusteuern wollen, als kleines Taschengeld für den Urlaub… als Geldzugabe für die Hochzeitsreise (da könnte man den Koffer kitschiger gestalten, vielleicht in weiß/creme mit kleinen Röschen dran statt Aufklebern?),  oder oder oder – also ihr seht, ich bin echt begeistert, dass ich diese “Anfrage” bekommen habe und finde die Geschenkidee total klasse!

Sonntag, 31. Juli 2016

Explosion Box zur hölzernen Hochzeit

Anfang Juni waren wir zu einer hölzernen Hochzeit bei einem Freund eingeladen, den ich seit mindestens sieben oder acht Jahren nicht gesehen hatte – wir hatten damals in Bielefeld zusammen studiert und uns nach meinem Umzug leider aus den Augen verloren, wie das eben oft so ist. Also schien mir das die Gelegenheit, ihn und seine Familie mal wieder zu sehen, und wir haben uns sofort entschieden, in den Norden zu fahren. Natürlich wollten wir auf keinen Fall ohne Geschenk kommen, also habe ich – wie nicht anders zu erwarten – eine Explosion Box gebastelt:

Explosion Box Stampin Up 10th Anniversary Hölzerne Hochzeit Wedding Rose Flowers 09

Da der Anlass ja eine hölzerne Hochzeit war, habe ich die Box in Brauntönen und Holzoptik gehalten, bei den übrigen Farben habe ich mich an den Farben des Brautstraußes von vor 10 Jahren orientiert (zum Glück hatte ich Fotos, gewusst hätte ich das zu meiner Schande nicht mehr). Der Strauß war damals rot, orange und gelb – und so sind auch die Rosen hier geraten.

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Auch von außen habe ich natürlich Holzmaserung aufgestempelt …

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… und da ich mich blöderweise mit der Größe der Zweige vertan hatte und nicht bedacht hatte, dass die oberen Spitzen unter dem Deckelrand verschwinden, habe ich auf den Rand kurzerhand ebenfalls Blüten aufgeklebt – damit es von außen einfach nicht so blöd aussieht.

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Die Torte hat diesmal keine weißen Zuckerguss-Perlen bekommen, sondern braune, und auch der Zuckerguss in Bordürenform besteht aus einem farblich passenden Aufkleber – der sogar ein bisschen glitzert. Ansonsten findet sich eine hölzerne (!) 10 auf der Torte – nicht, dass ich andere Zahlen als welche aus Holz gehabt hätte, aber es passt halt auch noch so gut :D – und die üblichen Rosen.

Diesmal habe ich allerdings keine zwei Schichten Seitenwände gebaut, sondern nur eine einfache Schicht. Fragt mich nicht warum, ich wollte es einfach mal anders machen, und so eine etwas schlichtere Box mit nur einer Seitenwand hat ja auch was.

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Auf der ersten Seitenklappe befindet sich ein wunderschönes, florales Herz, das ich mit meiner Big Shot ausgestanzt habe, und dazu passende kleine Blüten in den entsprechenden Farben, die ebenfalls durchgekurbelt wurden. Das Banner habe ich von Hand ausgeschnitten, dafür hatte ich keine passende Stanzform.

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Auf zwei gegenüber liegenden Seiten habe ich diesmal auch eine etwas andere Form des Umschlags eingesetzt, indem ich zwei dreieckige Seitenlaschen in die Mitte geklappt und dort angeklebt habe – natürlich wieder mit Holzmuster.

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So hat man die komplette Seitenlasche als Umschlag, in den man hübsche Schildchen und/oder Geld stecken kann. Bei uns kam zu den Schildchen ein farblich passender Geldschein auch noch dazu ;-) Den Schriftzug Happy Anniversary habe ich in Gold embosst.

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Das ist der zweite Umschlag mit kleinem Vögelchen, ich fand, das passte so gut zu dem ganzen Holzthema, und süß ist es außerdem.

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Auch hier wieder mit Schildchen, an die ich, wie ihr seht, kleine Bändchen angeclippt habe, damit man sieht, dass die rausgezogen werden können. Hier findet sich auch genug Platz für einige handschriftliche, persönliche Worte an das Paar.

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Die vierte und letzte Seite habe ich mit einem Eckenstanzer bearbeitet, so dass diese hübschen Muster an den Ecken entstanden sind. Dazu ein kleiner Schriftstempel mit vielen hübschen Worten (“Glück”,  “Freude”, “Vergnügen”, “träumen”,
“inspirieren”, “erleben”, …), ein paar Blumenranken und ein kleines Schildchen mit der Erinnerung, wie kostbar alles ist – das Leben, eine glückliche Partnerschaft, Familie, Gesundheit, … alles halt. Finde ich persönlich die schönste Seite, auch wenn mir naturgemäß alle gefallen, ich hab sie ja gemacht :D

Explosion Box Stampin Up 10th Anniversary Hölzerne Hochzeit Wedding Rose Flowers 02

Hier habe ich noch eine Großaufnahme des Deckels für euch – der gefällt mir auch besonders gut mit dem hübschen Gitter als Unterlage für die vielen bunten Rosen. Viel mehr musste dann auch gar nicht mehr drauf, fand ich.

Die beiden haben sich jedenfalls sehr gefreut, ich glaube, vor allem, dass wir da waren (immerhin über 5 Stunden Fahrt), aber auch über die Box. Und ich bin auch unheimlich froh, dass wir dort waren, es war wirklich ganz toll, alle wiederzusehen – einige kannte ich sogar noch, andere habe ich neu kennengelernt – und wir waren bis sehr spät in die Nacht dort, obwohl wir am nächsten Tag wieder zurück gefahren sind. Wie schade es ist, dass manche Entfernungen trotz aller Globalisierung und immer größerer Vernetzung doch einfach “zu weit” sind, oder?

Mittwoch, 13. Juli 2016

HowTo: Colorieren

Nachdem ich euch immer wieder meine Bastelprojekte zeige, möchte ich euch heute einen Einblick in meine Basteltechnik geben. Ich hatte vor langer Zeit schonmal ein Basteltutorial für eine komplette Karte geschrieben, das ganz gut ankam, daher dachte ich, den ein oder anderen interessiert es vielleicht, wie die Sachen so funktionieren, die ich mache. Also zeige ich euch heute, wie ich meine gestempelten Bilder einfärbe – eine von vielen Möglichkeiten hierzu zumindest! Ihr werdet sehen: Man braucht gar nicht viel und es geht wirklich superschnell.

Endloskarte Endless Card Infinity Card Never Ending Card Freundschaft Friends Thank 02

Dieses Foto kennt ihr schon, es ist eine meiner Endloskarten, die ich euch vor einiger Zeit gezeigt habe. Ich zeige euch heute, wie ich den Kirschblütenzweig so vintage-like eingefärbt habe.

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Dazu benötige ich natürlich zunächst den Stempel. Meiner ist hier von Stampin’ Up. Ich bevorzuge große Stempel, damit die Flächen einigermaßen groß sind, aber es gehen auch kleinere Stempel. Außerdem benötige ich einen Pinsel, ich nutze Wassertankpinsel von Derwent, die bringen ihr Wasser schon im Stiel mit. Aber es geht auch ein normaler Pinsel und ein Glas Wasser. Und dann natürlich Stempelkissen für die Farbe! Es gehen auch Aquarellfarben oder sogar Wasserfarben, ich nutze in letzter Zeit gerne Stempelkissen, weil ich dann farblich harmonierende Stempelabdrücke dazu setzen kann.

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Hier habe ich mir meinen weißen Karton auf die gewünschte Größe zugeschnitten und bestempelt. Dazu habe ich normale wasserlösliche Stempeltinte  in Braun-Beige genommen (Farbe Savanne von Stampin’ Up).

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Danach nehme ich etwas Stempelfarbe mit dem Wassertankpinsel auf, immer noch Savanne, und coloriere den Zweig:

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Dabei setze ich den Pinsel immer links unten am Zweig an und lasse die Farbe nach oben hin auslaufen. Im Zweifel nehme ich nochmal Farbe nach und gehe am unteren Rand entlang, damit der Schatten schön dunkel wird. Es ist übrigens nicht schlimm, wenn man etwas über den Rand malt. Erstens sieht das hinterher keiner mehr und zweitens gibt das dem Ganzen einen “self made look”, was mir sehr gut gefällt. Sonst kann ich ein Bild auch ausdrucken :D

Wenn ich mit dem Zweig fertig bin, nehme ich mir ein helles Rosa (Farbe Kirschblüte von Stampin’ Up) und mache mich an die Blüten:

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Dabei färbe ich vor allem das Zentrum ein und werde nach außen hin immer heller. Reicht mir das Ergebnis nicht, nehme ich Farbe nach, fange wieder innen an und gehe dann nach außen. Durch das Wasser werden auch die Blütenstempel in der Mitte der Blüten etwas verwischt (der Stempelabdruck ist ja wasserlöslich) und wirken dann nicht mehr so hart.

Stempel Motiv colorieren Technik 06

Nun nehme ich einen Marker der gleichen Farbe (man kann auch einfach sehr viel Farbe auf den Pinsel aufnehmen!) und gehe damit ins Zentrum, damit es dort richtig schön dunkel wird. Der Kontrast ist toll.

Nun gefallen mir die Blüten schon sehr gut, jetzt geht es an die grünen Blätter:

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Dazu nehme ich ein drittes Stempelkissen, hier Wasabigrün von Stampin’ Up, und färbe die Blätter ein.

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Wie ihr seht, bin ich auch dabei nicht gerade ordentlich, sehe aber zu, dass eine Seite der Blätter dunkler ist als die andere, für den Licht-und Schatteneffekt. Wenn man ganz genau sein möchte, überlegt man sich, wo die Lichtquelle sein soll und wo dann der Schatten dunkler sein soll, damit nicht einmal rechts und einmal links der Schatten liegt. Ich muss aber gestehen, dass ich mir da meist keine großen Gedanken mache – ich pinsle einfach, meistens passt alles wunderbar.

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Nun ist mein Bild eigentlich schon fertig coloriert. Mit dem Wassertankpinsel geht das echt fix, und wenn ich eine Farbe wechsle, streiche ich die Pinselspitze einfach kurz an einem Küchenkrepp sauber. Ich finde das Ergebnis toll – und vor allem kann man die Farben auf das Projekt abstimmen. Also bei einer Kirschblüte sind die Farben ja vorgegeben, aber wenn ich beispielsweise normale Blumen coloriere, kann ich das je nach Lieblingsfarbe anpassen.

Was nun noch fehlt, ist ein kleiner Spruch. Ich habe mich für “You are amazingly amazing” entschieden, weil ich den einfach cool finde. Den Stempel platziere ich auf einem durchsichtigen Acrylblock und gucke erstmal ohne Farbe, wo ich ihn hin haben möchte:

Stempel Motiv colorieren Technik 10

Danach färbe ich den Stempel ein. Dazu nehme ich wieder Savanne, und jetzt seht ihr den Vorteil, wenn man mit Stempelfarben coloriert: Nicht nur habe ich den Zweig mit Savanne gestempelt und coloriert, wodurch das Ergebnis sehr harmonisch wird, sondern jetzt stemple ich auch noch den Glückwunsch in der gleichen Farbe.

Stempel Motiv colorieren Technik 11

Seht ihr, wie perfekt das zusammenpasst? Ich bin einfach ne kleine Perfektionistin – aber auch mit Wasserfarben und schwarzem Glückwunsch sieht das super aus! Es muss nicht gleich jeder zwanzig Stempelkissen kaufen, keine Sorge.

So. Jetzt könnten wir aufhören, aber was ich immer noch sehr gerne mache, um einen  hübschen Abschluss hinzukriegen: Die Ränder bespongen. Dazu nehme ich einen kleinen Fingerschwamm (oder kleingeschnittenen Küchenschwamm) und nochmal mein gutes, altes Savanne:

Stempel Motiv colorieren Technik 12

Jetzt tappe ich meinen Schwamm in das Stempelkissen und wische damit an den Rändern entlang. Das geht jetzt dann wirklich nur noch mit Stempelfarben, leider kann man diesen Effekt mit Wasserfarben nicht erzielen. Da dieser Schritt aber ja eh nur optional ist…

Stempel Motiv colorieren Technik 13

Hier seht ihr, wie das aussehen kann. Man kann entweder den Karton in die Hand nehmen und nur an den Rändern entlang schrabben, dann gibt es einen sehr schmalen, dunkleren Rand, oder wie ich hier das Blatt auf eine Unterlage legen und mit leichten, kreisenden Bewegungen die Farbe rings um den Rand herum auftragen. Dann wird der Rand softer, breiter. Man kann durch Wiederholung die Ränder dunkler bekommen und die Farbe so weit wie man möchte in das Bild hineinlaufen lassen. Wie hier:

Stempel Motiv colorieren Technik 16

Hier seht ihr das fertige Ergebnis, das dann so auf die Karte kam. Ihr erkennt vielleicht die Stellen, vor allem an den Ecken, wo ich die Farbe sanft in das Bild hineinlaufen habe lassen, und an den langen Seiten habe ich eher am Rand entlang geschrappt, so dass der Rand schmaler und dunkler ist.

Das Ergebnis finde ich sehr vintage, durch die Farbwahl und den Schwämmchen-Rand, aber hätte ich beispielsweise ein klares, helles Blau genommen und damit die Ränder besponged, wäre der Effekt gleich ganz anders – frisch, klar, natürlich. So kann ein und derselbe Stempel für viele verschiedene Karten Grundlage sein, die jedes mal anders aussehen. Ich werde euch demnächst noch eine Serie von Karten zeigen, bei denen ich immer den gleichen Stempel bzw. das gleiche Stempelset verwendet habe, und die doch absolut unterschiedlich aussehen. Das finde ich sehr spannend.

Stampin Up Kirschblüte Hoffnung Ostern

Hier habe ich einen kleinen Geschenkanhänger mit dem Stempel gestaltet – ich habe die Blüten etwas anders coloriert, mehr orange/apricot, andere Technik (härtere Kanten, mehr Farbe etc.) – das wirkt ganz anders, wie ihr seht. Sogar der Kirschblütenzweig kann vielseitig eingesetzt werden, mit verschiedensten Sprüchen zu verschiedenen Anlässen (Ostern, Glückwünsche, Grüße, Danke, Liebe …).

Übrigens könnt ihr an folgendem Beispiel sehen, dass auch mit schnöden Schul-Wasserfarben ein toller Effekt in Verbindung mit Stempeln erzielt werden kann:

Geschenkanhänger Tags Labels Sizzix Big Shot Frühling Ostern 1

Diese Tags habe ich mit Wasserfarben coloriert und dann ausgestanzt. Wirklich ganz easy:

Geschenkanhänger Tags Labels Sizzix Big Shot Frühling Ostern

Hier seht ihr das “große” Stempelbild, das ich diesmal mit schwarzer, wasserUNlöslicher Tinte gestempelt hatte. Danach habe ich mit einem kleinen Pinsel und Wasserfarben Farben aufgetragen und das Blumenbouquet mit sehr hellem Blau umrandet für etwas Tiefe. Ihr seht, dass ich wieder nicht sehr genau gemalt habe und auch keinen Wert auf Licht und Schatten gelegt habe, ich wollte es ja eh mit meiner Big Shot ausstanzen. Und die kleinen Anhängerchen, die letztlich daraus entstanden sind, sehen einfach zauberhaft aus, finde ich. Oder?!

Fazit: Ich liebe Stempel colorieren! Große Stempel mit viel Fläche zum Ausmalen, Blumenbouquets oder ähnliches, etwas Farbe dazu, voila! Man braucht kaum Zubehör, bzw. Pinsel und Wasserfarben dürfte jeder schon zu Hause haben, und Stempel gibts auch schon für kleines Geld in Bastelgeschäften.

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